Frank Thon

Frei nach Hans Dieter Hüsch:

„Man muss nur am Niederrhein aufgewachsen werden!“

Wo komme ich her?

Geboren und aufgewachsen bin ich am wunderschönen linken unteren Niederrhein. In einer Familie, die mütterlicherseits schon seit Generationen im katholischen Marienwallfahrtsort Marienbaum bei Xanten lebte. Mit einem Vater, der aus Belgien kam und hier seine große Liebe fand. Mein ganzes Leben lang immer eingebunden in Vereine und Gemeinschaften, die mich prägten. Genau das ist es wohl, was der unvergleichliche Hanns Dieter Hüsch meinte, wenn er sagte: "Alle sind sie Schuld an meiner Unfähigkeit Lebewesen zu hassen.”

Dass der Mensch immer auch ein soziales Wesen ist. Dass wir immer eingebunden sind in eine Gesellschaft. Diese Erkenntnis ist wohl auch der Grund, warum ich früh politisch aktiv wurde. Der Kern meiner Überzeugung ist, dass in der Gemeinschaft großes bewegt werden kann. Einigkeit macht eben stark. Vereinzelung und Entmenschlichung gehören für mich zu den Grundübeln der Welt. Ich wünsche mir, in einer Welt zu leben, in der der einzelne Mensch gesehen wird. Ein Gesicht hat und eine Geschichte.

Die Kamera ist für mich ein Mittel die Welt zu sehen. Mit Menschen in Kontakt zu treten. Zu reisen. Neues zu entdecken. Sie ist für mich das wundervollste Instrument, der Welt Unsichtbares und von der Welt Verborgenes, sichtbar und erfahrbar zu machen.

Gesichter und Geschichten.

Wo will ich hin?

Ich will als Künstler etwas erschaffen, das über den Tag meines Todes hinaus eine Bedeutung für die Menschen hat. Das Ziel hierbei ist: Nicht umsonst gelebt zu haben! Meine Arbeit soll sich mit den Dingen auseinandersetzen, die wirklich wichtig sind. Der Tod. Religion. Armut. Marginalisierung. Entmenschlichung. Das was die Menschen im tiefsten Kern definiert. Themen, die durch den Lärm des politischen- und medialen Alltags „überbrüllt“ werden. Die scheinbar „nicht wichtig“ sind, beleuchten.

Ich möchte mich hierbei vor allen Dingen den Menschen und Themen zuwenden, die für die Masse irgendwie „unsichtbar“ sind. Dabei will ich mich nach aller Möglichkeit von den Dogmatismen meiner Umwelt nicht beirren lassen. Nur weil man etwas schon immer so gemacht hat oder man es „eben so macht“, ist es nicht gut.

Bei meinem Schaffen ist mir dabei eine hohe Qualität des Werkes heilig. Nicht „quick und dirty“ ist das Ziel, sondern vor allen Dingen: „beharrlich und gut!“ Ich will zwar nicht wie man so sagt: In Schönheit sterben. Aber versuchen immer besser gut als ausreichend abzuliefern. Jedenfalls besser als gestern. Ich lasse mich nicht, von egal wem, davon abhalten Dinge durchzuführen, die mir gut und richtig erscheinen.